Unbekanntes Kriens

Führung mit Beno Marfurt am 5. Oktober 2024

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Man traf sich beim grossen Turbinenrad bei Andritz Hydro (ursprünglich Bell Maschinenfabrik) und sah und vernahm so einiges über die Umgebung, die so alltäglich wirkt auf denjenigen, der dort fast täglich einmal vorbeigeht.

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Turbinenräder von Bell sind nach dem Bau der Turbinen-Versuchsanlage 1916 weltweit in Betrieb. Die Versuchsanlage hatte das Wasser via Stollen und Druckleitung vom Stausee («Bellweiher») im Rappentobel. Architekt des Gebäudes («Kapelle») war Emil Vogt, Luzern (1883-1963). Er plante auch die Meisterhäuser hinter dem Bellareal.

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Am Fabrikeingang steht der «Fabrikarbeiter», eine Figur des bedeutenden Krienser Bildhauers Raffaele Raffaelli (1916-1977). Er ist ein Geschenk der Belegschaft 1955 zum Jubiläum «100 Jahre Bell».

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Staunend und «studierend» standen wir an der Sonnenbergtalstation mit dem interessanten Wandrelief (2004) der Krienser Kunstschaffenden Claudia Bucher. Was wir nach und nach erfassten, waren auf runde Zinkplatten eingeäzte Ausschnitte von Maschinenteilen der Sonnenbergbahn, die in Kreisform angeordnet sind, der Sonne symbolisch ein Ebenbild bietend. Das Kunstwerk ist gestiftet vom privaten Kulturclub Luzern.

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Wer rumpelnd mit der Sonnenbergbahn hochfährt, kann das erstaunliche technische Werk «erfahren». Zusätzlich kulturellen Reichtum bietet der «Bergsteiger» von Seppi Schnyder ( zum 100-Jahr – Jubiläum 2002) und im Malwettbewerb holte die Klasse 5A (Schulhaus Amlehn) mit dem Bild «Bähnli mit Pferd» den Siegerpreis.

Wanderung den Schappe/Bell Meisterhäusern entlang

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Wie liebevoll sind diese Bauwerke hergerichtet! Farben, Holz, Verzierungen. Die Häuschen waren bestimmt für Meister ihres Fachs bei der Fima Schappe (später auch für Angestellte von Bell).

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Nebenbei, die Natur kommt da nirgends zu kurz. Bäume säumen den Weg, Gärten mit Liebe gepflegt und als Prunkstück das «Hus zum grüene Berg» (Zumhofweg 15) aus dem letzten Jahrhundert (ca. 1900), dessen wunderschöne Balkone dem modernen Baustil absolut gewachsen wären.

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Er hat sich am «Siechehüsli» (heute «Arche» mit verschiedenen Ateliers) aufgemalt, Muy tonto, alias Elmar Brunner, denn er hatte viele Jahre dort sein Atelier.

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Man ist etwas müde und willkommen sind einmal mehr die Bänke am Brunnen einma lmehr von Raffaele Raffaelli. Allerdings läuft kein Wasser, wegen eines bautechnischen Defektes, der später entstand.

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Wer würde denken, dass dies eine einzige Hauswand ist! Dieses eindrückliche Werk des Künstlerduos «Queen Kong (Vero und Marco Schmid)

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Wir landen hinter dem Feldmühleschulhaus

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und hören uns die Geschichte über die «Knochestampfi» an. Sie stand früher in Obernau und wurde vom Wasserrad angetrieben. (Ehehaftenkanal/ Gewerbekanal)

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Im Moment ist hier mächtig viel im Bau. Im neuen Sportplatz ertrinkt man beinahe im Blau des Bodens. Auf der Strasse sind Bauwerkzeuge und Betonröhren gelagert. Wir wenden uns jedoch noch dem nicht mehr bewässerten Brunnen zu, dessen zwei Uhren nicht mehr da sind, also ein zeitloses Werk des Krienser Kunstmalers Walter Kalt (1918-1984). Seine Bilder waren geprägt von tiefster Naturverbundenheit und Poesie! Welch ein Kontrast zum Brunnen, der so sehr verwinkelt ist! Fast könnte man anfangen zu philosophieren.

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Das Mehrfamilienhaus «Pradis», Obernauerstr, 37, wurde um 1900 von Baumeister Giovanni Tonetti gebaut, «Laubenhaus» genannt. Man gelangt vom Treppenhaus via Lauben in die Wohnungen.

Wir betreten das Gelände «Senti»

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Diesen Empfang unter der grossen Tanne hätte niemand von uns erwartet! Fliegenpilze in Dutzenden, Kunstwerke der Natur!

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Die künstlerische Gestaltung im «Senti» ist ganz Franziskus (Poverello, der Arme) gewidmet.
Der «Sonnengesang», gestaltet mit Bodenplatten von Anton Egloff, Bildhauer Luzern. Dazu gehört ein markantes Bronce Kreuz. Der obere Hohlraum diente im Sommer 2024 einem Vogelpaar als Nistplatz (Natur!)

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Im Foyer hängt ein farbenfrohes, grosses Wandbild aus Stoffen, eine Collage von der Kunstschaffenden Annina Thali, Thema: «Franziskus und seine Welt». Es lädt zum Betrachten und Nachdenken an und ist sehr aussagekräftig mit seinen vielen Farben.

Und nähern uns dem Ende der Führung

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Die Beteiligten sind etwas müde vom 90- minütigen Gang durch unbekanntes Kriens. Letzter Halt vor dem Werk des Obernauer Holzbildhauers Christoph Zimmermann, zu «100 Jahre Gallizunft». Er schnitzte den «Chrienser Deckel» auf drei Seiten mit Krienser Charaktermasken. Im Jubiläumsjahr schmückte dieses markante Werk den Kreisel Horwerstrasse.

Schliesslich treffen wir uns im Wirtshaus Wichlern

Der Nachmittag klingt in angeregten Gesprächen aus, nicht ohne dass Beno auf die drei Bilder von Seppi Kreienbühl hinweist, die im Restaurant hängen.

Es war überraschend, erfreulich, ein richtiger Aufsteller, das unbekannte Kriens. Wir danken Beno Marfurt, dessen Führungen stets spannend und unglaublich vielseitig sind.

 

Ein paar abschliessende Worte von Beno Marfurt:
Liebe Rosmarie
Was 2006 mit einer ersten bescheidenen Führung «Lust auf Kriens» begann, geht mit dem Rundgang «Unbekanntes Kriens» für die KGK zu Ende. Dazwischen liegen «Welten». Dieser Entscheid für einen Abschluss entspricht dem «Fahrplan 80 plus», den ich im Verlauf des Jahres 2024 aufstellte.

Meine drei Führungen für die KGK waren
1. K u.K in K (Kunst und Kultur im Zentrum von Kriens)
2. Kunst und Natur
3. Unbekanntes Kriens

und im Namen der KGK, Rosmarie Schneeberger:
Immer noch und wiederum sind wir sehr dankbar und widmen dir diesen Bericht über den Rundgang, der ausserordentlich vielgestaltig, historisch interessant und aufschlussreich war.